museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz Bibliothek und Archiv [o. Inv.]
Dr. Friedrich Ohaus (Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Dr. Friedrich Ohaus

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Friedrich Ohaus (1864-1946) war ein berühmter Insektenkundler (Entomologe), der mehr als 170 Publikationen über Käfer, insbesondere Blatthornkäfer (Scarabaeidae, mit einem Schwerpunkt auf der Unterfamilie der Rutelinae), verfasste. Mehrere Reisen führten ihn nach Südamerika, wo er intensiv Käfer für seine späteren Arbeiten sammelte. Ursprünglich in Mainz geboren, ging er nach dem Medizinstudium nach Hamburg, wo er eine Arztpraxis eröffnete. Nach dem Ausbruch des I. Weltkrieges kam er wieder nach Mainz, um sich in der Infektionsabteilung des städtischen Krankenhauses zu engagieren. Er hatte mehrfach die Interims-Leitung des Naturhistorischen Museums inne: Nach der Verhaftung und Ausweisung von Direktor Dr. Otto Schmidtgen aus der französischen Besatzungszone am 23. März 1923 war er erstmals wissenschaftlicher Leiter des Hauses. Nachdem sich die politische Lage etwas entspannt hatte, reichte der Vorstand der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft - als Förderverein des Naturhistorischen Museums - im Januar 1924 ein Gesuch bei den französischen Behörden ein, in dem er um eine Rückkehrerlaubnis für Schmidtgen bat. Dank dieses Einsatzes konnte der Museumsdirektor zurückkehren. Nach dem Tod des Museumsdirektors Eduard Schertz am 8. Juli 1941 übernahm Ohaus erneut die Interims-Leitung des Museums. Wegen des verschärften Luftkrieges wurde das Museum 1942 geschlossen und Sicherungsarbeiten für die Sammlungen vorgenommen. Zum 1. Januar 1944 übernahm dann Dr. Wilhelm Weiler offiziell die Stelle des Museumsdirektors. Am 27. Februar 1945 folgte die Bombardierung des Hauses - einhergehend mit der fast vollständigen Zerstörung der Sammlungsbestände. Der II. Weltkrieg endete in Mainz mit der Einnahme der Stadt durch amerikanische Truppen am 22. März 1945. Museumsdirektor Weiler war schwer erkrankt, so dass Ohaus die Bergung der unzerstörten Sammlungsbestände aus den Ruinen des Museums vornehmen musste und unverzüglich mit dem Aufbau einer neuen Sammlung durch intensive Sammlungstätigkeit - insbesondere im Bereich der Insekten - begann. Im Mai 1946 erkrankte Friedrich Ohaus jedoch schwer und verstarb schließlich am 22. Oktober des Jahres im Alter von 82 Jahren. Bereits an seinem 80. Geburtstag, am 5. Dezember 1944, hatte die Stadt Mainz die unermüdliche Schaffenskraft durch die erstmalige Verleihung der Gutenberg-Plakette gewürdigt. Zugleich wurde er, der schon lange Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Entomologie war, auch Ehrenmitglied der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft. Die aus diesem Anlass von Museumsdirektor Weiler initiierte Festschrift konnte aufgrund der Zeitumstände nicht publiziert werden. Eine Kopie der in dieser Festschrift enthaltenen Arbeiten befindet sich in den Archivbeständen des Naturhistorischen Museums Mainz.

Literatur

  • Strube, Harald (2009): Friedrich Ohaus (1864-1946). - Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv 47: 145-151. Mainz
  • Würz, Markus (2009): 175 Jahre Rheinische Naturforschende Gesellschaft und 100 Jahre Naturhistorisches Museum Mainz. - Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv 47: 35-88. Mainz
Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz

Objekt aus: Naturhistorisches Museum Mainz / Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz

Das Naturhistorische Museum Mainz ist aus den Sammlungen der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft von 1834 hervorgegangen. Es wurde 1910 in...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.