Die monumentale Kastentruhe ist aufwändig im Stil der Renaissance geschmückt. Um auf der Front eine Architekturfassade entstehen zu lassen, fanden verschiedene Techniken Anwendung: Intarsien-Arbeiten, Auflagen und partielle Einfärbungen. Die zwei Kassetten des Deckels sind durch profilierte Leisten gerahmt. Ihre Füllungen zeigen Intarsien-Arbeiten, dunkle Arabesken auf hellem Grund. Die Vorderfront ist mit zwei Portalen die von Säulen gerahmt werden geschmückt. Zwischen den insgesamt sechs Säulen befinden sich drei weitere, kleinere Portale. Sämtliche Portale sind mit Intarsien-Arbeiten gefüllt. Die größeren mit Wappen, die kleineren mit Ornamenten. Zwei kunstvoll gearbeitete Eisengriffe an den Seitenflächen der Truhe sollten den Transport erleichtern. Reliefornamentik im Beschlagwerk-Stil rahmt die mit profilierten Leisten umrahmten Füllungen der Seitenflächen auf denen die Handhaben befestigt sind. Die verlorengegangene Sockelzone wurde rekonstruiert. Die Beilade besitzt mit einem doppelten Boden ein Geheimfach.
Die prächtige Truhe zeigt eine starke Verwandtschaft zu einer Brauttruhe im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, die um 1580 in Oberfranken entstand.
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