Das Werk wurde von Peter Paul Rubens 1620/25 gefertigt. Die auf einem Stuhl sitzende Maria ist, vom Betrachter aus nach links zu dem auf ihrem Schoß stehenden unbekleideten Jesusknaben gewandt. Während ihre linke Hand den linken Fuß des Kindes stützt umgreift sie mit der rechten Hand ein weißes Tuch und die Seite des Knaben. Dieser umschlingt mit der einen Hand den Nacken Marias und legt die andere an deren unbedeckte Brust.
Mutter und Kind sind nah an den Betrachter herangerückt und füllen fast den gesamten Bildraum aus. Obwohl sie einander zugewandt sind, schauen sie sich nicht an: Der Knabe sieht nach oben rechts und der Blick Marias schweift an den Augen des Sohnes vorbei in die Ferne. Das helle Inkarnat steht in Kontrast zum dunkelgrauen Hintergrund.
Rubens erste Frau, Isabella Brant, die im Juni 1626 verstarb, hat offenbar für Maria Modell gesessen. Der Jesusknabe wiederum hat Ähnlichkeit mit dessen im Jahr 1614 geborenen Sohn Albert.
Das Motiv der entblößten Brust erinnert an den Typus der "Maria lactans", der stillenden Muttergottes. Die hinter Maria aufragende Säule ist zum einen, wie auch die Vorhangdraperie, ein Würdemotiv, wie es in der höfischen Porträtmalerei des 17. Jahrhunderts häufig verwendet wird; zum anderen kann sie auf Maria als "columna nubis" verweisen.
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