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Keramikmuseum Westerwald Historische Keramik [ Lfd. Nr. 18; Inv. Nr. A 2285]
Renaissancekrug (Keramikmuseum Westerwald CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Keramikmuseum Westerwald (CC BY-NC-SA)
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Renaissancekrug

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Beschreibung

Westerwald, erste Hälfte 17. Jh.

Steinzeug, salzglasiert, grauer Scherben, Kobaltbemalung, gestreckte Kugelform, gegliederter, verzierter Mittelwulst, frei gedreht, Zinndeckel.

Vergleichbare Exponate:
Museen: MAK, Köln, Kat. Nr. 481, 482, 483
Sammlung Les Paul (USA)

Literatur:
Reineking v. Bock, S. 321;
Falke, S. 78, Abb. 213, 214, 242
Kessler, S. 63
Adler, S. 364 u. 365

Die Renaissanceform ohne den breiten Mittelfries, aber an seiner Stelle mit einem oder mehreren kräftigen Wülsten versehen, wendet man in Raeren vor 1600 vereinzelt, im Westerwald nach 1600 in zunehmenden Umfange an. Inventar Nr. C 398 und B 30 können als Vorläufer dieser Entwicklung gesehen werden. Bei dem hier vorgestellten Krug bildet ein verzierter umlaufender Wulst in etwa zweidrittel der Körperhöhe die Unterteilung in Schulter und Ablauf. Der geneigte Übergang vom Wulst zur Schulter ist mit vertieften Rundstempeln verziert. Die Schulter ist vom Wulst nach innen abgesetzt und abwechselnd mit Federn aus Netzwerk und Kanneluren verziert. Der Ablauf ist vom Wulst durch Kehlen und Stempelmuster getrennt. Die Kanneluren im Ablauf sind abwechselnd geblaut und mit dem Grau des Scherbens belassen. Am zylindrischen Hals ein umlaufender Fries mit drei in Medaillons eingefassten Männerköpfen, wovon der mittlere enface, die beiden seitlichen im Profil dargestellt sind. Die äußeren Medaillons tragen je die Marke "F" beziehungsweise "K". Der Zwischenraum wird von Reihern, die einem anderen Fries entnommen sein könnten ausgefüllt.
Der Henkel ist profiliert und am unteren Ende schneckenförmig eingerollt. Der Krug ist mit einem Zinndeckel versehen. Die Montierung verdeckt eine eventuell vorhandene Töpfermarke. Bemerkenswert ist die Darstellung der beiden Männerköpfe im Profil mit einer ausgestreckter Zunge. Sie sind nicht in der vornehmen Haartracht der damaligen Zeit dargestellt, sondern mit wirrem Haarschopf, wie ihn ein Handwerker getragen haben mag. Ob Buchstaben F und K die Initialen des Töpfers bedeuten, mag angezweifelt werden.

Maße

Höhe: 23,5 cm, größter Durchmesser: 13,5 cm

Keramikmuseum Westerwald

Objekt aus: Keramikmuseum Westerwald

Bis in die Zeit der Urnenfeldkultur, etwa ab 1.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, lässt sich die Tradition des Töpferhandwerks in dieser Region,...

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