Unvollständige Zeichnung eines Akanthusblattes. Das Blatt ist die originale Vorstudie zur späteren Ausführung als Lithographie, die als großformatige Wandtafel gedruckt als Lehrmittel an Kunstgewerbeschulen gebraucht wurde. Das Papier wurde zuvor mit Bleistift in regelmäßige Quadrate unterteilt. Gut erkennbar sind Meurers Arbeitsschritte, zunächst die Zeichnung auszuführen, dann zart mit Kohle nachzuarbeiten und schließlich Linien und Füllungen mit Tusche zu versehen.
Das Blatt wurde wiedergegeben in Meurers Publikation "Vergleichende Formenlehre des Ornamentes und der Pflanze" von 1909 unter der Abt. III., Taf. 10. Zahlreiche Drucke in diesem Werk widmete Meurer dem Akanthusblatt als "Königin" innerhalb des klassischen Ornament-Kanons der Kunstgeschichte. Zu finden war es laut Meurer seit Ende des 5. Jahrhunderts vor Christus in praktisch allen Stilperioden. Mit dieser Darstellung der fiedernervigen Berippung wies er aber auf eine praktisch nicht gebräuchliche Form des Akanthusblattes in der Kunstgeschichte hin.
Restauriert 2021 mit Steuermitteln auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
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