Kabinettkästchen aus Holz, Messing, Papier, Eisen und Leder, Datierung: 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dieser kleiner Koffer, auch Kabinettkästchen genannt, ist das Kuriosum der Sammlung. Er lässt sich nach oben hin, aber auch nach vorn öffnen und hält über 20 Schubkästchen und Fächer parat, die einst einzelne Kostbarkeiten beinhalteten. Geschmückt wurde das Innenleben mit grafischen Darstellung, wie zum Beispiel die der vier Jahreszeiten. Das interessanteste am Koffer ist aber sein Gesichte, besser gesagt seine Legende - denn: er soll Napoleon gehört haben. Als er im Dezember 1812 von Russland nach Dresden flüchtete, übernachtete er bei einer Familie, dessen Dienstmädchen aus Leisnig kam. In aller Eile soll er am Morgen den Koffer stehen lassen haben. Viele Jahr später vermachte dann der Hausherr dem Mädchen das kuriose Stück. In dieser Familie verblieb es, bis die Leisniger Frau des Uhrmachers Gasch den Koffer 1925 den Leisniger Geschichts- und Altertumsverein schenkte, dessen Sammlung in den Beständen der Burg Mildenstein aufging. Seit dem wird der Koffer auch "Napoleonkoffer" genannt.
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