Das Bruchstück eines Sargdeckels weist eine gut erhaltene Bemalung , Farben und Inschriften auf. Das Fragment scheint aus dem oberen Teil eines Sargdeckels zu stammen. Erkennbar sind noch drei Kolumnen, die sich unter der Fiederung einer geflügelten Göttin (zumeist Isis oder Ma’at) oder der geflügelten Sonnenscheibe anschließen. Darunter zeigt sich partiell ein Stab, welchen der oder die Verstorbene vermutlich in den Händen hält. Hier sieht man den Schaft einer stilisierten Lotusblüte, aus welcher die rote Sonnenscheibe aufsteigt. Die Sonne – durch das Rot in ihrer abendlichen und morgendlichen Form gekennzeichnet als Symbol des Übergangs zwischen Leben-Tod-Leben – befindet sich an der Basis einer nicht mehr ganz erhaltenen Feder. Darunter sind Auszüge aus sich drei anschließenden Registern inklusive kursiv-hieroglyphischer Inschrift erkennbar. Erkennbar sind an zwei Stellen die Inschriften für „Herr des Himmels“, was jedoch nicht spezifisch für eine Region ist. Da weitere Inschriften und umfangreicheres Ornat nicht vorhanden sind, kann keine exakte Datierung vorgenommen werden. Der Duktus verweist auf das Theben des Neuen Reiches.
Vertreter des Fürstenhauses reisten Anfang des 20. Jahrhunderts mehrere Male nach Ägypten/Sudan. Vermutlich wurde diese Fragment von einer dieser Reisen mitgebracht.
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