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Akademisches Münzkabinett der Universität Rostock

Über das Museum

Das Akademische Münzkabinett der Universität Rostock bildet einen Teil der Archäologischen Sammlung des Heinrich-Schliemann-Instituts. Gegründet wurde das Kabinett im Jahr 1794 durch den Rostocker Orientalisten Oluf Gerhard Tychsen, der sich in Lehre und Forschung intensiv mit der islamischen, darüber hinaus aber auch allgemein mit der antiken bis neuzeitlichen Münzprägung auseinandersetzte. Im mittleren 19. Jahrhundert wurde das Kabinett zu einer der größten universitären Münzsammlungen Deutschlands ausgebaut. 1868 umfasste das Inventar rund 30.000 Prägungen. Eine Neuausrichtung der Sammlungskonzeption in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war mit Bestandsbereinigungen verbunden, die zur Abgabe eines Großteils der mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzen führten. Schwerwiegende Verluste, vor allem im Bereich der antiken Münzen, hatte schließlich auch die Auslagerung eines Teils der Sammlungsbestände im Zweiten Weltkrieg zur Folge. Heute besitzt das Kabinett noch rund 9.000 Münzen. Darunter machen die neuzeitlichen Münzen und Medaillons ungefähr die Hälfte aus. Griechische und römische Provinzialprägungen sind mit ca. 570 Exemplaren vertreten, römisch-republikanische mit ca. 140, römisch-kaiserzeitliche mit ca. 2.890 und byzantinische mit ca. 100 Exemplaren. Der Bestand an rund 980 orientalischen Münzen ist aus sammlungs- und forschungsgeschichtlicher Sicht besonders interessant: Da diese Sammlung nicht nur von Verlusten fast unbeeinträchtigt blieb, sondern auch in ihrer Aufbewahrungsform weitgehend dem Zustand des mittleren 19. Jahrhunderts entspricht, stellt sie ein wichtiges Zeugnis für die von Tychsen und seinem Schüler Christian Martin Frähn geleistete Pionierarbeit im Bereich der orientalischen Numismatik dar. Seit der Wiedereinführung der Altertumswissenschaften an der Universität Rostock im Jahr 1991 werden die antiken Münzen in der Lehre intensiv genutzt. In den Ausstellungsräumen der Archäologischen Sammlung ist ein Teil der Münzen öffentlich zugänglich.

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