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Ehemalige Synagoge Laufersweiler

Über das Museum

Die 1911 erbaute Synagoge Laufersweiler erinnert an die einst zahlreichen jüdischen Gemeinden in den kleinen Dörfern und Kleinstädten des Rhein-Hunsrück-Raumes. Sie ist die einzige im Kreis, deren äußeres Erscheinungsbild weitgehend bewahrt wurde und heute Teil eines ganzen Erinnerungsensembles ist, das auch den jüdischen Friedhof, den ‚Weg der Erinnerung‘, den ‚Pfad der jüdischen Lyrik‘ sowie einen künstlerischen Erinnerungsort umfasst.
Die Synagoge wurde in der Pogromnacht des 10. Novembers 1938 geschändet und dabei innen völlig verwüstet. Das Gebäude selbst blieb jedoch erhalten, da es im Zentrum des eng bebauten Ortskerns lag. In den 1950er Jahren erwarb die Ortsgemeinde das Grundstück und nahm einige bauliche Veränderungen vor. So wurde die Frauenempore entfernt und der hohe Kultraum durch eine Zwischendecke geteilt. Während im Erdgeschoss eine Wäscherei und Gefrieranlage eingerichtet wurden, entstand im Obergeschoss ein Schul- und Versammlungsraum. Im Zuge anstehender Renovierungsarbeiten geriet die Synagoge zu Beginn der 1980er Jahre wieder in das öffentliche Bewusstsein. Erstmals konnte im Erdgeschoss ein Gedenkraum gestaltet werden.
Heute beleuchtet die Dauerausstellung „Sie gehörten zu uns“ die Entwicklung und Zerstörung der jüdischen Gemeinde Laufersweilers sowie jüdisches Leben auf dem Lande im Allgemeinen und gewährt Einblicke in persönliche Schicksale. Gezeigt werden historische Fotos und Dokumente ebenso wie originale Objekte mit religiös-ritueller und privater Bedeutung, die durch ehemalige Laufersweiler Juden oder ihre Angehörigen zur Verfügung gestellt wurden.
Im Juli 2014 eröffnete das „Forst-Mayer Studien- und Begegnungszentrum für das Landjudentum“ im Obergeschoss des Gebäudes. Seither bilden historisch-politische Bildung und die Vermittlung von Kenntnissen über Religionen einen Schwerpunkt der Erinnerungsarbeit. Die ehemalige Synagoge stellt damit einen wichtigen außerschulischen Lernort in der gesamten Rhein-Hunsrück-Region dar.

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