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Bauteilsammlungen der Landesdenkmalpflege Sachsen-Anhalt

Über das Museum

Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt mit dem Landesmuseum für Vorgeschichte ist eine Behörde des Landes Sachsen-Anhalt und mit den Aufgaben der Bau- und Kunst- und der Bodendenkmalpflege des Landes betraut. Die Aufgabengebiete des Landesamtes erstrecken sich von der Erforschung, Erfassung, Ausweisung und Erhaltung des Denkmalbestandes, über die Begleitung der Pflege und Restaurierung der Kulturdenkmale, bis hin zum Lehr-, Forschungs- und Vermittlungsauftrag. Mit seinen Sammlungen, Archiven und Bibliotheken ist das Landesamt Teil des kulturellen Gedächtnisses des Landes Sachsen-Anhalt.

Die Abteilung für Bau- und Kunstdenkmalpflege berät sowohl Behörden als auch Denkmaleigentümer, Planer und Architekten, Restauratoren und Handwerker in allen Fragen, die die Erfassung und Erhaltung der nichtarchäologischen Kulturdenkmale betreffen. Sie unterhält im Sinne eines Bauteilarchivs Sammlungen repräsentativer historischer Bauteile, die überwiegend von Bauwerken aus Sachsen-Anhalt stammen.

Das Bundesland gehört zu den Ländern mit einer besonders hohen Denkmaldichte. Dabei verfügt es – geschichtlich bedingt – über sehr differenzierte Kulturregionen mit einer jeweils eigenen handwerklichen Tradition und Entwicklung. Hochrangige Architektur- und Hauslandschaften verweisen dabei auf das jeweilige hohe handwerkliche Können ihrer Erbauer, etwa die Fachwerkgebäude des Harzraums, die Backsteinbauweise der Altmark oder auch die Lehmhauslandschaft im Süden des Landes. Baustoffe und Bauprodukte aus Sachsen-Anhalt fanden überregional Beachtung und Verbreitung, etwa die Terrakotten der Greppiner Werke, die Sandsteine der Steinbrüche aus Nebra und der Magdeburger Börde, die Kupferschieferschlackesteine des Mansfelder Reviers oder die Bauprodukte der Industrie im Chemiedreieck. Experimentierfreudige Ingenieure und Architekten suchten hier nach neuen Lösungen für das Bauwesen und (er)fanden diese auch in Sachsen-Anhalt. Zu nennen sind beispielsweise das Bauhaus oder Hugo Junkers und als prägende Bauweisen die Zoll-Lamellen-Dächer des Merseburger Stadtbaurats Zollinger oder die Hyparschalen des halleschen Ingenieurs Müller.

Die Bauteilsammlungen der Bau- und Kunstdenkmalpflege tragen mit den Sammlungsbeständen in Museen und anderen Institutionen zur Bewahrung dieses architekturhistorischen und handwerksgeschichtlichen kulturellen Erbes in Sachsen-Anhalt bei. Sie bilden eine Grundlage für die wissenschaftliche Forschung und liefern gleichermaßen Informationen für die alltägliche denkmalpflegerische Arbeit.

Die Bauteilsammlungen des Landesamts werden in Kooperation mit dem Verein Virtuelles Bauteilarchiv e. V. erfasst. Der Verein setzt sich für die Förderung von Bauteilsammlungen ein und strebt eine umfassende digitale Vernetzung der in Deutschland bestehenden Sammlungen an, etwa durch die Systematisierung der Erfassung von Bauteilen durch Vokabulare und Normdaten. Gemeinsames Ziel des Amtes und des Vereins ist die Erweiterung und Vertiefung des Verständnisses für Architektur-, Bautechnik- und Handwerksgeschichte und die Denkmalpflege.

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