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Berend Lehmann Museum für jüdische Geschichte und Kultur

Über das Museum

Das Berend Lehmann Museum für jüdische Geschichte und Kultur wurde am 23. September 2001 eröffnet. Das Museum ist beheimatet in der ehemaligen Gemeindemikwe (-ritualbad), die zum Gebäudekomplex der zerstörten Halberstädter Barocksynagoge gehörte. Die Mikwe entstand vermutlich im 15./16. Jahrhundert, zeitgleich mit dem Gebäude. Erhalten ist das im späten 19. Jahrhundert modernisierte rituelle Tauchbecken. Benannt ist das Museum nach dem bedeutenden, europaweit wirkenden Halberstädter Hofjuden Berend Lehmann (1661 - 1730).
Das Museum entwickelte sich aus der Forschungs- und Bildungsarbeit der seit 1995 in Halberstadt tätigen Moses Mendelssohn Akademie. Die Einrichtung entstand aus dem Bestreben der Stadtregierung und des "Vereins zur Bewahrung jüdischen Erbes", die baulichen Zeugnisse der bedeutenden jüdischen Tradition der Stadt zu bewahren und als Ort des Lernens wieder zu beleben. Halberstadt hat eine jüdische Tradition, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Zahlreiche bedeutende jüdische Persönlichkeiten inspirierten das religiöse Leben immer wieder und Mäzene schufen die materiellen Grundlagen für eine lebendige jüdische Gemeinde. Auf dieser Basis blieb die jüdische Gemeinde Halberstadt bis zu ihrer Vernichtung durch die nationalsozialistische Verfolgungspolitik auch zahlenmäßig stark.

Das Gebäudeensemble unterhalb des Domplatzes im ehemaligen jüdischen Viertel umfasst die Klaussynagoge, (Rosenwinkel 18), den Ort der zerstörten barocken Gemeindesynagoge (Flurstück 159 zwischen dem Kantorhaus, Bakenstr. 56/57) und die ehemalige Gemeindemikwe (Judenstr. 25/26).
Seit November 2008 erinnert das Kunstprojekt "Und der Lebende nehme sich das zu Herzen…" von Olaf Wegewitz an die zerstörte Synagoge.
Das beschriebene Gebäudeensemble stiftete Dipl. Kfm. Manfred Wolff 1996 im Gedenken an seinen Freund Raphael Nußbaum der im selben Jahr gegründeten Stiftung Mendelssohn Akademie Halberstadt für die oben beschriebenen Zwecke. Raphael Nußbaum stammte aus der bis in die 1930er Jahre in Halberstadt ansässigen jüdischen Bankiersfamilie Nußbaum. Mißstimmigkeiten, die sich in Halberstadt entwickelten, als an die Familie Nußbaum nach der Wiedervereinigung Grundeigentum restituiert wurde, ließen bei Raphael Nußbaum den Wunsch entstehen, das historische Gebäudeensemble zu einem Ort des Lernens und der Verständigung zu entwickeln.

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