Ansichtskarte mit sechs chromolithographischen Ansichten, links unten betitelt "Gruss aus Frankfurt a/Oder." – Oben links: Denkmal des Prinzen Friedrich Karl von Preußen (unbezeichnet, aber mit Tinte darunter gesetzt "Prinz Friedrich Karl."). – Rechts daneben: "Kleistthurm." (Kleistturm in der Dammvorstadt [Słubice], errichtet 1892, gesprengt 1945). – Rechts oben: "Neue Oderbrücke." (Ansicht der steinernen, 1892–1895 erbauten "neuen" Oderbrücke [Stadtbrücke] von Südosten aus der Dammvorstadt gesehen. Auf der Oder ein Kahn; im Hintergrund Uferbebauung der Oderpromenade und dahinter rechts Türme und Dach der damaligen Reformierten Kirche [ehemals Nikolaikirche, heute Friedenskirche] sowie ganz rechts Ostgiebel und Dach der damaligen Nikolaikirche [ehemals Franziskaner-Klosterkirche, heute Konzerthalle Carl Philipp Emanuel Bach]). – Mitte (Bild in Form eines quer liegenden Rhombus): "Wilhelmsplatz." (Blick nach Westen). – Links unten: "Buschmühle" (Restaurant). – Rechts daneben: "Leib-Grenadier Kaserne". – Am rechten Rand oben in kleinen, braunen Versalien: "Kunstanstalt J. Miesler, Berlin S." – Oben links in der Ecke: "8041".
Rechts unten Textfeld, mit Tinte beschriftet: "4.Mai 1897. / Liebe Tante Hermine! Heut früh erfreutest Du mich sehr durch Deine schöne Karte aus der ewigen Stadt. Gustel ist gerade bei Muttern in Berlin und walther liegt mit Kopfschmerz heut Abend im Bett. So erwidere ich denn Deine Grüße heut allein. Ich wäre sehr gern mit Dir im schönen Land Italia und schaute auch einmal gern herab von der Ponte molle, wobei ich natürlich an Alarich denken würde. Grüße unbekannter Weise [am linken Rand fortgesetzt:] Deine Reisegefährtin und sei selbst auf das herzlichste gegrüßt von Deinem getreuen Neffen. [Fortgesetzt unten:] W. Köhne"
Anschriftenseite mit ganzseitigem dunkelgrünen Linienvordruck "Deutsche Reichspost / Postkarte". Adressiert "(An) Fräulein Hermine Weise (in) Rom / Pensione Pecori Via Quirinale 45. / Palazzo Rospiglioso." Links unten: "Absender: W. Köhne / Königl. Baurat. Frankfurt a/O / Hohenzollern Str 8. II". Ehemals frankiert, Briefmarke jedoch abgelöst (fehlt), daher Stempel nicht mehr lesbar, nur "(ODER)" von "FRANKFURT (ODER)". Links daneben Stempel des Empfängerpostamtes "[RO]MA / CENTRO / 7 / 5 -97 / 12M".
Im Archiv liegt ein fast identisches, 1900 verschicktes Exemplar der Karte vor (LGV-Archiv, C 12 D-1-00220), das jedoch links unten zusätzlich eine Verlagsangabe enthält (P. Zickerow, Frankfurt/O.), bei dem ferner die Angabe der Kunstanstalt nicht braun, sondern blau ist und auf der Anschriftenseite oben der Zusatz "Deutsche Reichspost" fehlt.
