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Bronzestatuette des Sol

Rheinisches Landesmuseum Trier Römerzeit [2017,2]
Bronzestatuette des Sol (Rheinisches Landesmuseum Trier – GDKE CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Rheinisches Landesmuseum Trier – GDKE / Th. Zühmer, Rheinisches Landesmuseum Trier – GDKE (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Die nackte, männliche Figur ist kräftig-muskulös, wobei die Rückseite genauso detailreich wie die Vorderseite gearbeitet ist. Die Bartlosigkeit ist ein Zeichen von Jugendlichkeit.
Der Hinterkopf ist tonsurartig ausgebrochen, ein Hinweis darauf, dass dieser mit einem Kranz, einer Strahlenkrone oder einer anderen Kopfbedeckung separat gegossen und später angenietet war. Beide Arme und das linke Bein unterhalb des Knies fehlen.
Der rechte Arm war nach der Ausrichtung seines Ansatzes erhoben und das rechte Standbein auf einer heute fehlenden Standbasis fixiert, das linke Bein war leicht nach hinten gesetzt. Aufgrund des vollständigen Fehlens von Attributen ist eine Zuweisung und Benennung der Figur nicht zweifelsfrei vorzunehmen. Das Darstellungsschema eines nackten, jungen, bartlosen Mannes trifft zunächst auf einige römische Götter zu.
Das fast immer vorhandene Erkennungszeichen des Sonnengottes Sol ist ein Strahlenkranz, den er auf dem Kopf trägt, aber auch seine Jugendlichkeit, verdeutlicht durch eine bartlose Darstellung. Der Gott tritt nackt auf oder aber bekleidet mit lediglich einem Umhang über den Schultern. Attribute sind Peitsche und Globus, die ihn als Wagenlenker am Firmament klassifizieren. Häufig ist er mit erhobenem rechten Arm im Grußgestus dargestellt. Das rechte Standbein ist auf einer Basis aufgesetzt, das linke leicht angewinkelt zurückgestellt.
Die übliche Abbildung des Sonnengottes hat damit die meisten Übereinstimmungen mit der Statuette aus Hottenbach, die deshalb wohl mit größter Wahrscheinlichkeit als Sol bzw. Sol-Apollon angesprochen werden darf.
Dem Bildnis liegt ein Vorbild zugrunde, denn es gibt in vielen Details eine ganze Reihe übereinstimmender Kleinbronzen. Soldarstellungen sind als Zeugnisse eines weit verbreiteten Kultes im gesamten römischen Imperium anzutreffen. Die Handwerker in den Provinzen formten das Vorbild, auch wenn es vielleicht nicht immer genau bekannt war, nach eigenem Können oder Geschmack um. Im Falle der Statuette von Hottenbach war das Können recht groß, denn sie ist qualitativ hochwertig und reicht über das übliche Maß der ‚gewöhnlichen‘ Kleinbronzen hinaus.
Auf Münzen trat Sol seit Beginn des 3. Jhs. n. Chr. mit Strahlenkrone und erhobenem rechten Arm auf und es ist auch die im 3. Jh. n. Chr. üblichste Darstellungsart des Gottes auf Münzen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit lässt sich anhand von stilistischen Vergleichen die Herstellung der Statuette auf das 2.-3. Jh. n. Chr. eingrenzen.
Restauratorische Untersuchungen ergaben, dass die Statuette sehr wahrscheinlich bei einem Brand beschädigt wurde. Möglicherweise wurde sie durch herabstürzendes Material dabei auch von der Standbasis herausgebrochen, wie auch die Kopfbedeckung zusammen mit der gegossenen Kalotte. Die Figur lag auf ihrer Vorderseite, was kleine Zinnansammlungen und Aufwerfungen in den Vertiefungen ihrer Rückseite belegen. Die Metallauflage hat sich an einigen Stellen komplett abgelöst.

Material/Technik

Bronze mit Weißmetallüberzug aus Zinn

Maße

H. 30 cm

Literatur

  • Deppmeyer, Korana (2019): Sol - ein römischer Gott aus Hottenbach, Kreis Birkenfeld, Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier 51, 2019. Trier, 21-26
Rheinisches Landesmuseum Trier

Objekt aus: Rheinisches Landesmuseum Trier

Das Rheinische Landesmuseum Trier ist eines der wichtigsten archäologischen Museen in Deutschland. Der Sammlungsschwerpunkt liegt bei den Exponaten...

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