Ein Satz verschiedener aus Ton gefertigter Dränrohre wie sie für die Melioration des Oderbruchs eingesetzt wurden. Ein Teil von ihnen wurde im Hammertal bei Bad Freienwalde im ehemaligen VEB Vereinigte Dränrohr- und Ziegelwerke Bad Freienwalde produziert. Es war eine technische Herausforderung solche 30 cm langen Röhren exakt gerade herzustellen, denn es durfte sich kein Wasser in den Röhren sammeln oder gar stauen. Ebenso wichtig war ein exaktes Gefälle der Meliorationsgräben, in denen die Röhren verlegt wurden. Insbesondere nach dem Verlegetechnik entwickelt worden war, kam es auf die Geradheit der Röhren an, um einen möglichst reibungslosen Arbeitsprozess und wenig Materialbruch zu gewährleisten. Es gibt Sauger- und Sammlerröhren, die seitlich mit Löchern versehen werden mussten. Sauger sollen überschüssiges Wasser aus dem Feld abführen und Sammler liegen am tiefsten Punkt des Drängrabens und lassen das Wasser abfließen. Sauger und Sammler liegen rechtwinklig zueinander. Mit sogenannten Strangfalzpressen konnten wesentlich maßhaltigere Dränrohre gefertigt werden als in Handarbeit. Jedes in diesem Verfahren gepresste Rohr ist exakt gleich. Man erkennt die Rohre an der mehrfach abgeflachten Oberfläche.
Teile der ehemaligen Tongruben der Produktionsgebäude des Dränrohrwerks Bad Freienwalde sind im Hammertal noch zu sehen. Im Hammertal bei Bad Freienwalde werden seit dem 15. Jahrhundert Ziegel produziert. Die ehemalige Südgrube steht heute unter Naturschutz. Die Dränrohre wurden von einem Mitarbeiter aus dem Bereich Wasserwirtschaft des ZALF in Müncheberg gesammelt und ins Oderbruchmuseum gegeben.
