Die hier gefertigte naive und dekorative Malerei hat einen Rhythmus in der Linienführung, der ihr etwas Heiteres verleiht. Gefertigt hat sie ein örtlicher Fassmaler, vielleicht für ein Schloss in der Umgebung. Denn die ungenau umgeschlagene und im linken Drittel zusammengenähte Leinwand deutet darauf, dass das vorliegende Gemälde aus einem größeren Zusammenhang stammte und für die Bespannung auf den hier vorliegenden Keilrahmen beschnitten wurde. Vielleicht handelt es sich um eine Wandbespannung eines Innenraums, vielleicht einem Gartensaal mit Bezug zum Wasser, denn Neptun ist der Gott des Elements Wasser, der hier auf einer Muschelschale, gezogen von zwei Tritonen, den Dreizack schwingend, eilig angeschwommen kommt. Er scheint eine Nymphe zu verfolgen, die mit einem roten Tuch hervorgehoben, auf den Wald, wo schon ein Hirsch sie erwartet, zuläuft.
Vorbilder für solche mythologischen Themen wurden sicher über druckgraphische Bilder verbreitet.
Die unbezeichnete Malerei ist verschmutzt, es finden sich Abriebspuren, das Bild ist ungerahmt. (ib)
Es handelt sich um einen Altbestand des Museums, der vor 1945 in die Sammlung gelangte.