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Stele mit Darstellung des Iuppiter Dolichenus und der Iuno Dolichena

Archäologisches Museum der Universität Münster Die Abgusssammlung antiker Skulpturen [A 389]
Stele mit Darstellung des Iuppiter Dolichenus und der Iuno Dolichena (Archäologisches Museum der WWU Münster CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Archäologisches Museum der WWU Münster / Robert Dylka (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Dieser Gipsabguss wurde nach einer Basaltstele gefertigt, die 2007 auf einem Berg neben Doliche, einer antiken Stadt in der heutigen Südosttürkei entdeckt wurde. Das Original befindet sich im Archäologischen Museum von Gaziantep.
In der Nähe von Doliche forscht seit 2001 ein Team der Forschungsstelle "Asia Minor" von der Universität Münster. Im Fokus der wissenschaftlichen Untersuchungen steht insbesondere das nahe der Stadt auf dem Gipfel des Dülük Baba Tepesi gelegene Heiligtum des Iuppiter Dolichenus. Zahlreiche Funde belegen die große Bedeutung des Ortes vom 8. Jh. v. Chr. bis in die römische Kaiserzeit und darüber hinaus.
Iuppiter Dolichenus findet zwischen dem 1. und 3. Jh. n. Chr. unter verschiedenen Namen große Verehrung. Ausgehend von Doliche verbreiten römische Soldaten seinen Kult innerhalb kurzer Zeit in Europa und Nordafrika.
Das Relief ist in zwei Felder geteilt: In der oberen Zone steht links Iuppiter Dolichenus auf einem Stier. Bekleidet ist er mit einem knielangen Schurz mit Fransenborte. An einem breiten Gürtel hängt ein Schwert. Der Gott trägt einen langen spitzen Bart. Den Kopf bedeckt eine hohe Kappe, die mit kleinen Hörnerpaaren geschmückt ist. Das lange Haupthaar fällt zum Zopf geflochten auf den Rücken hinab. In der vorgestreckten Linken hält der Gott ein Blitzbündel. Die Blitze sind als mächtige Waffen und als Zeichen seiner Herrschaft über das Wetter anzusehen. In der erhobenen Rechten hält der Gott eine Doppelaxt. Die Darstellung folgt einem bekannten Muster, das seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. für einige Wettergottheiten des Nahen Ostens üblich ist.
Iuno Dolichena steht rechts von ihm auf einem Hirsch. Ihr knöchellanges Gewand wird von einem sehr breiten aus vier Reifen gebildeten Gürtel gehalten. Ein Mantel fällt über die linke Schulter herab. Teile des Hinterkopfes sind verloren. Sie trägt eine Kappe (Polos). Das lange Haar fällt auf den Nacken herab. In ihrer rechten Hand hält sie einen runden Spiegel, ein typisches Attribut von Göttinnen, genauso wie der Granatapfel in der Linken, der als ein Symbol der Fruchtbarkeit gilt. Auch Iuno Dolichena nicht von altorientalischen Göttinnen zu unterscheiden.
Zwischen den Gottheiten ist ein stilisierter Lebensbaum zu sehen, der - genauso wie die Trauben am oberen Bildrand - die lebenspendende Kraft der Götter ausdrückt.
Die untere Zone zeigt zwei Männer an einem Altar opfernd. Auf dem Kopf tragen sie spitze hohe Hüte, in der linken Hand halten sie einen Zweig. Diese Gegenstände sind typische Merkmale von Priestern im antiken Syrien.
Trotz der altertümlichen Darstellung ist die Stele vermutlich erst in römischer Zeit entstanden, wovon etwa die Form des Altars in der Opferszene zeugt. Gleichzeitig zeigt die Darstellung, wie stark die Gottesvorstellung auch in dieser Zeit noch in der altorientalischen Tradition verwurzelt ist.

Material/Technik

Gips (Original: Basalt)

Maße

H: 1, 30 m; B: 70 cm; T: 30 cm.

Literatur

  • M. Blömer (2011): Die Stele von Doliche, in: E. Winter (Hrsg.) Von Kummuh nach Telouch. Archäologische und historische Untersuchungen in Kommagene, Dolichener und Kommagenische Forschungen 4, Asia Minor Studien 64, 69-103. Bonn
Archäologisches Museum der Universität Münster

Objekt aus: Archäologisches Museum der Universität Münster

Das Archäologische Museum der Universität Münster - bestehend seit 1884 - bietet mit seiner umfangreichen Sammlung für alle Interessierten spannende...

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