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Brakteat aus dem Bistum Augsburg von Bischof Hartmann von Dillingen

Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg Brakteaten [SV-752]
Brakteat aus dem Bistum Augsburg von Bischof Hartmann von Dillingen (Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg / Caroline Schmuck (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Diese einseitig geprägte Silbermünze ist ein Brakteat. Der Begriff Brakteat kommt vom lateinischen bractea für dünnes Blech oder dünnes Blättchen und umfasst in der Numismatik einseitig geschlagene, dünne Silberpfennige des Mittelalters. Brakteaten waren im Mittelalter zahlreich im Umlauf und zeigten unterschiedlichste Motive und wurden erstmals im frühen 12. Jh. in Thüringen, Niedersachsen und Meißen geprägt. In Süddeutschland entstanden zwei eigenständige Brakteatenprägungen: Die Denarii constancienses (auch Konstanzer Pfennige oder Bodenseebrakteaten genannt) im Gebiet von Konstanz und die Denarii augustenses (auch Augsburger Pfennig genannt) im Augsburger Raum, die die dortige zweiseitige Pfennigprägung der bischöflichen Münze unter dem Augsburger Fürstbischof Udalschalk von Eschenlohe ablöste. Die Augsburger Brakteaten hatten so große Bedeutung, dass sie zu einer Leitwährung in einem größeren Gebiet wurde. Die Augsburger Pfennige können an einem Wulstring mit einem Ring aus Halbmonden erkannt werden.

Die Münzen der bischöflichen Münzprägestätte von Augsburg werden auch Bischofsmünzen genannt. Augsburg, ursp. von den Römern als Militärlager Augusta Vindelicum gegründet, war vermutlich seit der Spätantike ein Bischofssitz. Im Jahr 955 kam es vor der Stadt zu der Schlacht auf dem Lechfeld, nachdem ungarische Truppen Augsburg belagerten. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte Bischof Ulrich von Dillingen die Stadt verteidigen, sodass König Otto I. Augsburg durch den Sieg in der Schlacht auf dem Lechfeld befreien konnte. Ulrich wurde im Kloster St. Gallen ausgebildet und wurde 923 zum Augsburger Oberhirten berufen und erhielt im Dezember desselben Jahres die Bischofsweihe. Wegen Ulrichs Verdienste bei der Verteidigung der Stadt Augsburg verlieh im König Otto I. 955 das Münzrecht. Bis die Augsburger Bürger im 13. Jh. die Reichsunmittelbarkeit für sich erwirken konnten, war der Augsburger Bischof der Stadtherr und verantwortlich für die Münzprägung – auch für die einseitigen Augsburger Pfennige.

Zu diesen Augsburger Pfennigen gehört auch dieser Brakteat, der unter Bischof Hartmann, geboren als Hartmann V. von Dillingen, ausgegeben wurde. Er war ein Nachfahr des Bruders des sagenumwobenen Bischofs Ulrich von Dillingen, doch starb mit Bischof Hartmann das Geschlecht der Dillinger aus. Das Münzbild zeigt zwischen 2 Bögen oder Mondsicheln und zwei Ringeln sein Brustbild mit einer Mitra bicornis, eine weiße Mitra mit zwei Hörnern über dem Gesicht mit perlen-verziertem Zirkel am unteren Rand. Das Münzbild befindet sich – typisch für die Augsburger Pfennige – in einem Wulstring und einem Halbmondrand.

Material/Technik

Silber / Prägung

Maße

Durchmesser: 21,3 mm; Gewicht: 0,61 g

Literatur

  • Bölling, Jörg (2016): "Ulrich" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016). Berlin, S. 582-583
  • Deutsche Bundesbank (Hg.) (1977): Brakteaten der Stauferzeit 1138–1254. Aus der Münzensammlung der Deutschen Bundesbank. Frankfurt a. M.
  • Uhlirz, Karl (1895): "Ulrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 39 (1895). Leipzig, S. 215-221
Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

Objekt aus: Münzsammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg

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