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Klappsekretär von Gut Harkorten

Stadtmuseum Hagen [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum [2017/111]
Klappsekretär von Gut Harkorten (Stadtmuseum Hagen RR-R)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Hagen / Heike Wippermann (RR-R)
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Beschreibung

Das Stadtmuseum verwahrt zahlreiche Möbel aus dem 15. bis 20. Jahrhundert. Darunter sind vollständige Zimmereinrichtungen wie aus dem Biedermeier und dem Jugendstil, hauptsächlich aber Einzelstücke. Nur von einem Teil sind die Herkunft und frühere Nutzung bekannt. Der schlicht gestaltete Klappsekretär ist ein besonderes Stück. Er enthält zahlreiche Fächer zur Aufbewahrung von Akten und Korrespondenz. Zum Klappsekretär gehört ein äußerlich identischer Schrank. Im Inneren ist er in zahlreiche Fächer unterteilt. Sie dienten zur Aufbewahrung von Schriftgut, es war ein Archivschrank. Beide Möbel entsprechen stilistisch dem norddeutschen Biedermeier um 1830. Die Qualität und Ausstattung der Schränke ist hochwertig, Herstellermarken fehlen.
Der Klappsekretär und der Aktenschrank wurden 1937 dem städtischen „Haus der Heimat“ von Marie Elfriede „Rita“ Freifrau von Blomberg (*1910, †2011) gespendet. Sie war eine Tochter von Willibald Caspar Friedrich Liebe-Harkort und Margarethe Soeding. Bis zu ihrer Heirat im November 1933 mit Dr. med. Hans Freiherr von Blomberg (*1903, †1988) hatte sie das 1705 errichtete „Jungfernhaus“ auf dem Familiengut Harkorten bewohnt. Nach den Angaben der Spenderin gehörten die Möbel zur Einrichtung des Arbeitszimmers von Johann Caspar V. Harkort (*1785, †1877). Sie wurden im Haus Harkorten auch von seinen Nachfahren weiterbenutzt.
Johann Caspar V. nahm ab 1832 in der Harkortschen Fabrik die Herstellung von Eisenbahnzubehör und Brücken auf. Am Entstehen der „Hasper Hütte“ war er ebenso beteiligt wie 1844 an der Gründung der Handelskammer in Hagen, deren erster Präsident er wurde. In der Revolution 1848/49 stand der Kommerzienrat und das Mitglied des westfälischen Provinziallandtags konsequent für den Erhalt der Monarchie. Er vertrat konservative Werte bis hin zu extremen Forderungen nach radikalen Methoden gegen Demokraten und Revolutionäre.
1857 überließ er seinem Sohn Johann Caspar VI. Harkort (*1817, †1896) die Leitung des Familienunternehmens. Im März 1871 fiel dessen einziger Sohn und Erbe Johann Caspar VII. im Deutsch-Französischen Krieg. Der mit der Tochter Anna Maria verheiratete Willibald Gerhard Liebe verstarb im November 1871 auf einer Geschäftsreise in Lissabon. Die Folgen für die Familie und ihren Besitz waren gravierend. Das Duisburger Werk wurde 1872 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Harkortsche Fabrik in Haspe, das Familiengut und weitere Besitztümer fielen an den im Oktober 1871 geborenen Vater der Spenderin.

Ralf Blank

Material/Technik

Weichholz & Mahagoni / furniert

Maße

H 155 cm; B 94 cm; T 49 cm

Literatur

  • Blank, Ralf; Freiesleben, Dietmar (Hrsg.) (2017): [Hagener Stücke]. 111 Objekte aus dem Stadtmuseum. Essen, S. 254f
  • Gorißen, Stefan (2002): Vom Handelshaus zum Unternehmen. Sozialgeschichte der Firma J.C. Harkort 1720-1920, (Bürgertum. Beiträge zur europäischen Gesellschaftsgeschichte 21). Göttignen
  • Pressler, Rudolf; Straub, Robin (1992): Biedermeier-Möbel. München
  • Reininghaus, Wilfried; Conrad, Horst (Hrsg.) (1999): Freiheit und Recht. Westfalen und Lippe in der Revolution 1848/49. Münster
  • Soeding, Ellen (1957): Die Harkorts, Bd. 1-2. Münster
Stadtmuseum Hagen

Objekt aus: Stadtmuseum Hagen

Das Stadtmuseum Hagen ist seit November 2015 geschlossen. Die Wiedereröffnung wird im April 2021 anlässlich des 275-jährigen Stadtjubiläums erfolgen....

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