Als letztes Überbleibsel des Junkerhofes, der für die Versorgung der Schlossdomäne zuständig gewesen sein soll, lohnt sich jedoch die Geschichte aufzuschreiben. Volker Kups ist zum Beispiel ...
der festen Überzeugung, dass die Anfänge viel weiter zurückliegen. "Alte Aufzeichnungen sprechen davon, dass sich hier ein Tafelhof des Königs, auch Artushof genannt, befand. Dafür spricht, dass sich im Mittelalter in der Gegend Slawen niedergelassen hatten. Eine Brücke muss über die damals hier verlaufene Elbe direkt auf das Gebäude geführt haben. Hier wurde Handel betrieben, lieferten Bauern Erträge ab. Es war vermutlich ein Abgabenhof ähnlich wie in Quedlinburg", erzählt der neue Besitzer. Tatsächlich spricht viel dafür, aber "alles ist sehr vage, manches bislang reine Spekulation", meint Museumsleiterin Anette Pilz. Die ist derzeit dabei, zu recherchieren. Auf ihrem Tisch türmen sich Ordner mit Aufzeichnungen, im Internet hat sie nur wenig gefunden, manches ist unvollständig. Trotzdem gibt sie vorab einige Erkenntnisse preis. Der älteste Hinweis stammt von 1446. Da hat die Familie von Angern von der Familie Berwinkel einen Hof gekauft. Dass dies die Geburtsstunde des Junkerhofes gewesen sein kann, dafür spricht, dass es von 1554 bis 1566 auf der Schlossdomäne einen Hauptmann Valtin von Angern gab. Nachweislich ist folgendes: Der Junkerhof, ein Rittergut mit 1250 Morgen Land wurde 1856 von Friedrich Albert Kricheldorff, gekauft. Und auch die weitere Besitzfolge, wie die der erwähnten Familie Loss, ist historisch verbürgt. "Schade, dass nach dem Abriss der Wirtschaftsgebäude des Junkerhofes für die Halle der Freundschaft und die Diesterweg-Schule in den siebziger Jahren keine archäologischen Ausgrabungen stattfanden. Das hätte vermutlich weitere Schlüsse zur frühen Geschichte zugelassen. So wird es schwer, eine Existenz bis ins Mittelalter nachzuweisen", bedauert die Museumsleiterin.
Adresse: Burgstraße 5
- Breite52.250225067139
- Länge11.642761230469
