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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A II 180]
https://id.smb.museum/digital-asset/5778125 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Porträt des Dichters Theodor Körner

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Beschreibung

Emma Sophie Körner, der Schwester des Dichters und Freiheitskämpfers Theodor Körner, blieb aufgrund ihres frühen Todes eine Laufbahn als Künstlerin versagt. Kurz nachdem ihr zweieinhalb Jahre jüngerer Bruder, mit dem sie innig verbunden war, sich im März 1813 dem Lützower Freikorps angeschlossen hatte, das gegen Napoleon kämpfte, hielt Emma ihn, möglicherweise nicht ohne Vorahnung, bei einem Aufenthalt in Dresden Anfang April in einer Kreidezeichnung fest (Vgl. E. Peschel und E. Wildenow, Theodor Körner und die Seinen, Bd. 2, Leipzig 1898, Abb. S. 44). Nur fünf Monate später, am 26. August 1813 fiel der 22-jährige Körner bei Gadebusch in Mecklenburg. Durch seine patriotischen Gedichte, die posthum unter dem Titel "Leyer und Schwert" erschienen, wurde er berühmt. Vermutlich erst nach seinem Tod führte Emma – als eine Art Gedenkbild – das Bildnis Theodors als lebensgroßes Kniestück in Öl aus. Als Vorlage diente ihr die Kreidezeichnung vom April 1813. In seiner schwarzen Uniform ist der Bruder unter einer efeuumrankten Eiche dargestellt. Die Flusslandschaft im Hintergrund zeigt vielleicht Schloss Siebeneichen bei Meißen, ein Zentrum der Freiheitsbewegung. Sorgfältig ausgeführt sind die Silberknöpfe und Schnallen der Uniform sowie der feinziselierte Griff des Säbels. Emma Körner präsentierte das Bildnis 1814 mit Erfolg auf der Berliner Akademieausstellung: „Noch hatte sie die Freude gehabt, dass das von ihr gemalte Ölbildnis ihres Lieblings in der Uniform der Lützower auf der Ausstellung in Berlin von allen Waffenbrüdern Theodors sehr ähnlich gefunden wurde“ (ebenda, S. 131–132).
Von dem Werk existieren mehrere Versionen. Das aus Familienbesitz stammende Original befindet sich im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Emmas Vater, Gottfried Körner, hatte darüber an König Ludwig I. geschrieben: „Das ähnlichste Bildniß meines Sohnes ist dasjenige, was seine Schwester in Oehl gemalt hat und was ich besitze“ (Zit. n. Zwischen Ideal und Wirklichkeit. Künstlerinnen der Goethe-Zeit, Ausst.-Kat. Gotha/Konstanz 1999, S. 113). Bei dem 1914 aus dem Kunsthandel von der Nationalgalerie für die Bildnis-Sammlung erworbenen, zunächst fälschlicherweise als ein Werk von Dorothea Stock bezeichneten Porträt (Vgl. H. Mackowski, Katalog der Bildnis-Sammlung, 1929, Nr. 110) handelt es sich nicht, wie bisher angenommen, um eine eigenhändige Wiederholung, sondern um eine Kopie eines unbekannten Künstlers. Zu sehr weichen die differenziert erfassten Gesichtszüge Körners, die das Original auszeichnen, von der recht hölzern wirkenden Ausführung des Werks der Nationalgalerie ab. Es ist ohnehin zweifelhaft, dass die bereits im März 1815 gestorbene Emma noch Repliken ihres im Herbst 1814 in Berlin ausgestellten Porträts hätte anfertigen können. Eine weitere Kopie von unbekannter Hand wird in der Städtischen Galerie Dresden bewahrt (Inv.-Nr. 1978/k 424). Im Hohenzollernmuseum befand sich ehemals eine Kopie von Theodor Wagner (GK I 2923) (Vgl. G. Bartoschek und M. Vogtherr, Verluste der preußischen Schlösser im Zweiten Weltkrieg. Gemälde I, Potsdam 2004, S. 566 f.). | Birgit Verwiebe

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 110 x 83 cm; Rahmenmaß: 116 x 89 x 5 cm

Links/Dokumente

Gemalt Gemalt
1813
Emma Körner
Gemalt Gemalt
1813
Dora Stock
1812 1816
Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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