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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [W.S. 247]
https://id.smb.museum/digital-asset/5192478 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Thronende Madonna

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Beschreibung

Bei dem Bild »Thronende Madonna« handelt es sich um eine Farbskizze oder eher kleine Replik einer Komposition, die in großem Format (etwa 270 × 180 cm) im Auftrag der Stadt Berlin als Geschenk für Prinzessin Luise Wilhelmine von Preußen zu ihrer Hochzeit mit dem Prinzen Friedrich der Niederlande gemalt wurde. Aus gleichem Anlaß war Schinkels »Blick in Griechenlands Blüte« entstanden (beide Bilder ehemals im Oranischen Palais in Brüssel, verschollen). Im Katalog der Akademieausstellung von 1826 (Kat.-Nr. 96) trägt dieses Bild den Titel »Allegorie. Stiftung der christlichen Kirche«. Die aufwendig mit Grotesken geschmückten Ädikulastützen – auch das Thronmotiv selbst – weisen deutlich auf das Leitbild der italienischen Renaissance und namentlich des späten Quattrocento hin, während der Modellnaturalismus der Gesichter von keiner stilistischen Orientierung beeinflußt scheint.
Die Komposition geht zurück auf einen 1817/18 in Rom entstandenen Karton, eine »symbolische Darstellung des wiedervereinten Christenthums« (A. Raczyński, Geschichte der neueren deutschen Kunst, Bd. 3, Berlin 1841, S. 79). Vier Figuren, die in diesem Entwurf den Thron umstehen – die Heiligen Johannes Chrysostomus, Augustinus und Georg sowie Martin Luther –, wurden bei der Ausführung der Fassung von 1826 weggelassen. So aber entfiel das Wesentliche der ursprünglichen Ikonographie, deren ökumenische Tendenz den Nazarenern »körperlichen Schmerz« bereitet hatte, wie Wach an Christian Daniel Rauch schrieb (zit. nach: F. und K. Eggers, Christian Daniel Rauch, Bd. 2, Berlin 1878, S. 26). Angeregt worden war sie vielleicht durch die Einführung der Union der lutherischen und der reformierten Konfession in Preußen und einigen anderen deutschen Ländern 1817. Ihre Rücknahme wiederum könnte dann auf die Schwächung des Unionsgedankens nach 1817 zurückzuführen sein.
Ob die kleine Fassung vor oder nach der großen entstand, muß unentschieden bleiben. Die Kataloge der Sammlung Wagener datieren sie auf 1827 und geben die mehrdeutige Auskunft: »Im Kleinen ausgeführtes Bild, welches Wach im Jahre 1827 [sic!] […] im Großen gemalt hat« (Verzeichniss der Gemälde-Sammlung des J. H. W. Wagener, Berlin 1861, S. 137); und der Akademiekatalog von 1828 spricht von einer Farbenskizze, doch wissen wir nicht, ob hier unser Bild gemeint ist, bei welchem der Augenschein eher auf eine Wiederholung hindeutet. | Claude Keisch

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 54,7 x 38,1 cm; Rahmenmaß: 86,5 x 70 x 7 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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