museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Dominikanerkloster Prenzlau Graphische Sammlung [V 3734 K2]
Abb. 1 Vorderseite vor der Reinigung, Hackert, Jakob Philipp: Normannische Landschaft mit einem verlassenen Haus, 1767 (Dominikanerkloster Prenzlau CC BY-NC)
Herkunft/Rechte: Dominikanerkloster Prenzlau / Thomas Voßbeck, 2022 (CC BY-NC)
1 / 3 Vorheriges<- Nächstes->

Hackert, Jakob Philipp: Normannische Landschaft mit einem verlassenen Haus, 1767

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Auch die Normandie-Radierungen von Jakob Philipp Hackert sind selten. Sie sind künstlerisch ausgereifter und zeigen den Einfluss der französischen Landschaftsradierung, die ihm in Paris ab 1765 der seinerzeit gefeierte Pariser Radierer Johann Georg Wille vermittelte. 15 Blätter verschiedener Größe entstanden. Das Prenzlauer Museum besitzt vier von ihnen. Dieses gehört zu den kleineren Formaten.

Li. unter der Darstellung ist das Blatt bezeichnet "Jacques Phi. Hackert f. 1767."

Altbestand des Museum, vor 1945 in der Sammlung.

Die Radierung ist zu besichtigen im Hackert-Raum der ständigen Ausstellung des Prenzlauer Museums; es ist gerahmt mit anderen Blättern der Rügen- und Normandiereise unter einem fehlerhaft geschnittenen Passepartout. Es handelt sich um einen prachtvollen und kontrastreichen Abzug mit Altersspuren wie leichter Bräunung vom Rand her durch frühere Rahmung in säurehaltigem Passepartout sowie einen Wasserflecken auf der Rückseite. Säurehaltige Passepartouts wurden vielen Werken auf Papier im Zeitalter der Nutzung von Holz zur Papierherstellung zum Verhängnis. Heute werden säurefreie Passepartouts wieder traditonell aus Lumpen gefertigt.

2022 wurde diese Radierung Hackerts aus der Sammlung des Prenzlauer Museums ausgerahmt (Abb. 1), gereinigt (Abb. 2) und neu hinter ein säurefreies Passepartout gebracht. Eine weitere Aufnahme zeigt die Rückseite des Blattes (Abb. 3), was den Wasserrand zeigt. Deutlich erkennbar ist der schön tief eingedrückte Plattenrand, der die Tiefdrucktechnik auszeichnet, bei der das Blatt angefeuchtet und die Druckerfarbe aus den Rillen auf das Blatt herausgepresst wird. Ebenfalls gut sichtbar ist die frühere Nutzung von Fotoecken zur Befestigung des Blattes, denn dort fand die Säure des umgebenden Kartons keine Wirkungsmöglichkeit auf das Blatt. Fotoecken sind heute unüblich, denn man muss das Original mechanischer Beanspruchung aussetzen, um die Ecke in alle vier Fotoecken zu schieben. Deshalb wurde das Blatt jetzt schonend oben mit Japanpapier und einem Leim aus Methylcellulose auf der Rückseite auf dem Rückkarton befestigt, unten dagegen damit verlängert, damit das Passepartout das Blatt festhält. Das Blatt wird freigestellt präsentiert, so ist die Nutzungsgeschichte ablesbar.

Literatur:
Katalog der Druckgraphik, bearbeitet von Norbert Miller unter Mitarbeit von Margarethe Oppel, in: Kat. Lehrreiche Nähe: Goethe und Hackert 1787-1811, hrsg. von der Stiftung Weimarer Klassik, Ausstellung Weimar 1997, S. 50-200. (dieses Blatt nicht in der Weimarer Sammlung, vgl. Andresen Nr. 2)
Kat. Il Paesaggio secondo Natura. Jacob Philipp Hackert e la sua cerchia, hrsg. von Wolfgang Krönig und Claudio Marinelli, Ausstellung in Rom 1994, S. 185-292. (Nr. 53/7 der Sammlung des Istituto Naziale per la Grafica, Abb. S. 202 li.)

Material/Technik

Radierung auf Bütten

Maße

Blattgröße: Höhe 7,8 cm, Breite 10,27 cm; Plattengröße: Höhe 6,6 cm, Breite 9,0 cm

Karte
Dominikanerkloster Prenzlau

Objekt aus: Dominikanerkloster Prenzlau

Das Museum befindet sich im ehemaligen Dominikanerkloster, einer der besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Nordostdeutschland. Der...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.