Die Brettener Künstlerin Walheide Wittmer (1894–1975) hinterließ eine Sammlung eigener Werke sowie eine Sammlung von Werken zahlreicher weiterer Künstler, die in Karlsruhe und Berlin zwischen 1900 und 1920 tätig waren. Darunter befinden sich Stücke namhafter Künstler, u.a. von Käthe Kollwitz sowie zwei der Mitbegründer der „Gruppe Rih“, die zwischen 1919–1920 in Karlsruhe wirkte: Wladimir Lukianowitsch von Zabotin (1894–1967) und Rudolf Schlichter (1890–1955). Die im Bestand des Stadtmuseums vorhandenen Werke Schlichters zeigen vorrangig Sze-nen aus einem scheinbar alltäglichen Lebensumfeld, doch verweist die Biographie des Künstlers auf eine enge Verbindung zu den Idealen der Bohème-Kultur des frühen 20. Jahrhunderts und auf einen etwas außergewöhnlichen Lebensstil, den er zu Beginn der 1930er Jahren in zwei Autobiografien umfassend beschreibt. Schlichter besuchte die Kunstakademie Karlsruhe von 1911–1916. Aus diesem Zeitraum stammt gesichert eines, wahrscheinlich aber meh-rere der im Stadtmuseum aufbewahrten Werke. Bis zu der Wiederauffindung der bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht inventarisierten Werke im Museumdepot, ahnte man nichts von deren Existenz, dementsprechend nehmen sie nahe-zu den Charakter von Neuerwerbungen namhafter Künstler an, die den Bestand des Museums mit einem neue Sammlungsschwerpunkt erweitern.
(Foto: Stadtarchiv Bretten; Bestand Stadtmuseum Bretten)
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