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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Graphische Sammlung [GK II (5) 3486]
Waldau, Grete: Potsdam, Park Sanssouci, Neues Palais, Konzertzimmer in der Wohnung Friedrichs II., SPSG, GK II (5) 3486. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Lindner, Daniel (2016) (CC BY-NC-SA)
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Potsdam, Park Sanssouci, Neues Palais, Konzertzimmer Friedrichs II. von Preußen, Ansicht nach Süden

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Beschreibung

Lichtdurchflutet und taghell ausgeleuchtet zeigt sich das in Grün, Weiß und Gold gestaltete Konzertzimmer in der Königswohnung im Neuen Palais. Mit schwungvollen und leichten Pinselstrichen erfasste die Künstlerin die überreiche Rokoko-Ornamentik an den Wänden und der Decke, so dass sie vor den Augen des Betrachters regelrecht zu flirren beginnt. Die Auflösung der Raumgrenze durch die Spiegelfläche hinter dem Notenpult verstärkt diesen Eindruck. Die geöffnete Tür gewährt einen Einblick in die sogenannte Rosa Kammer, die der König als Arbeitszimmer nutzte. Mit ihrem malerischen, impressionistisch anmutenden Stil setzte Grete Waldau eigene künstlerische Akzente in der Wiedergabe von Zimmerbildern aus den preußischen Königsschlössern, wie sie ab etwa 1830 zahlreich entstanden sind.

Eine von drei Innenraumansichten aus preußischen Hohenzollern-Schlössern in kräftigem Kolorit, die als Folge erkennbar auf gleichgroße farbige Kartons mit breiten Goldschnittkanten kaschiert sind. Es handelt sich um Vorstudien oder verkleinerte Wiederholungen von Wandbildern, die Grete Waldau für den prachtvoll ausgestatteten Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm II.“ des Norddeutschen Lloyd schuf. Der Kaiser, der als Namensgeber 1902 dem Stapellauf in Stettin beiwohnte, war ein großer Bewunderer der Malerei Grete Waldaus. Er hatte die Künstlerin für diesen Auftrag empfohlen und die Motive für vier Wandgemälde im Großen Salon des Passagierdampfers selbst bestimmt. Bekannt sind davon jedoch nur die drei als Aquarelle überlieferten Ansichten vom Weißen Saal und der Polnischen Kammer im Berliner Schloss sowie vom Konzertzimmer Friedrichs II. im Neuen Palais von Sanssouci (SPSG, GK II [5] 3485, 3486, 3487). Das vierte Motiv stellte den Marmorsaal im Potsdamer Stadtschloss dar.

Die künstlerische Entwicklung der Architekturmalerin Grete Waldau begann in ihrer Heimatstadt Breslau, wo sie 1868 geboren wurde und bis 1891 nachzuweisen ist. Zu ihren Lehrern gehörten u. a. Karl Wilhelm Streckfuß in Berlin sowie die Brüder Lorenz und Paul Ritter in Nürnberg. 1902 siedelte sie nach Berlin über. Grete Waldau galt in weiten Kreisen als gefragte und geschätzte Künstlerin. Sie wurde vor allem für ihre Monumentalgemälde gefeiert, die sie in ganz Deutschland in öffentlichen Bauten ausführte. Auf den Weltausstellungen in Paris 1900 und St. Louis 1904 erhielten ihre Werke goldene und silberne Medaillen. Anders urteilte der Senatsausschuss der Berliner Akademie der Künste, der im Dezember 1908 ein Unterstützungsgesuch der Malerin ablehnte, weil sie „[…] nach den bisherigen Leistungen zu urteilen, nicht im stande sei ein Werk von künstlerischer Bedeutung zu schaffen.“ (PrAdK, I/0339, Bl. 27f.) Grete Waldau starb 1951 in Berlin.

Evelyn Zimmermann

Aus der Aquarellsammlung, K 44.

Signiert u. l.: Grete Waldau

Material/Technik

Papier, Aquarell

Maße

Darstellung: Höhe: 26.30 cm Breite: 18.80 cm - Träger: Höhe: 35.50 cm Breite: 28.50 cm

Literatur

  • Frau KoberWhat women are doing in germany, in: Womanhood. The Magazine of woman's Progress and interests - political legal, social, and intellectual - and of health and beauty culture, London, vol. XIII., Nr. 75, February 1905. , S. 152
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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