Es handelt sich um eine Ansicht von Brandenburg an der Havel vom beliebtesten Aussichtspunkt, dem Marienberg westlich der Stadt. Es ist eine Vorfrühlingsstimmung am Nachmittag, es ist dunstig. Interessanterweise wählt Gertrud Körner das östliche Ende des Berges und stellt nicht die drei Stadtteile Brandenburgs mit ihren Kirchen dar, wie es sonst üblich ist, sondern nur die Altstadt. Vorn die Gotthardtkirche in der Altstadt, rechts der Rathenower Torturm und dahinter der Turm des Altstädtischen Rathauses. Einige Schornsteine der in Brandenburg zahlreichen Fabriken bilden weitere Akzente, Rauch aus einigen von ihnen verstärkt die dunstige Stimmung, die sich in der Brandenburger Niederhavel und in die Wiesenlandschaft verliert. Ein Gemälde, das in seinem großflächigen, abstrahierenden Malstil sicher dem reifen oder späten Werk der Malerin zuzuordnen ist, das aber trotzdem in konventioneller Weise ein Beherrschen der illusionistischen Malerei zeigt. Da Gertrud Körner ihre Werke nie datiert hat, ist eine sichere Entwicklung aus Mangel an Anhaltspunkten schwer zu erkennen. Es kann nur sicher in eine frühe erste Lebenshälfte vor 1900 und eine reifere und spätere, in der sie abstrahierender und großflächiger arbeitet, unterschieden werden.
Schenkung aus dem Nachlass.
Bezeichnet re. u. "G. Körner."
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