Die Folge "Proletariat" (1925) gehört zu den weniger bekannten Werken der Künstlerin, wohl weil sie nur in wenigen Sammlungen vollständig vertreten ist und so, anders als ihre hohen Auflagendrucke, unter Ihren Verlegern Emil Richter und Alexander van der Becke keine weite Verbreitung erfahren könnte. Das Werk ist in seiner Intensität und Verknappung der Aussage zu ihren ergreifendsten zu zählen. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wandte sich Käthe Kollwitz dem Holzschnitt zu, später nutzte sie druckgraphisch ausschließlich die Lithographie.
Hier handelt es sich um Blatt 3 der Folge mit dem Titel Kindersterben, an welchem die Künstlerin 1924 oder Anfang 1925 arbeitete. Dargestellt ist eine abgemagerte Frau, wobei nur der Kopf und die Hände frontal dargestellt sind, sie hält einen Kindersarg in ihren Händen.
Übernommen aus der Sammlung des Magistrats von Groß-Berlin in das Märkische Museum.
Bezeichnet re. u. mit Bleistift eigenhändig "Käthe Kollwitz".
Literatur: Alexandra von dem Knesebeck: Käthe Kollwitz. Werkverzeichnis der Graphik. Bd. 1-2. Bern 2002, Nr. 216 II (dieses Exemplar nicht bei Knesebeck verzeichnet). - August Klipstein: Käthe Kollwitz. Verzeichnis des Graphischen Werkes. Für die Jahre 1890-1912 unter Verwendung des 1913 erschienenen uvrekataloges von Prof. Dr. Johannes Sievers. Berlin 1955, Nr. 208 II a.
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