Dargestellt ist der Ehemann der Malerin, Ernst Friedrich Therbusch (1711-1773), den sie 1742 geheiratet hatte. Hüftbild nach rechts, vorn der rechte Arm auf einer Lehne aufliegend. Die Eleganz der Kleidung mit grünem Samtrock und mit Mütze, beide mit grauem Pelz besetzt, deutet auf den Wohlstand des Dargestellten, der leicht geöffnete Mund und die Gestalt auf einen lebensfrohen Menschen. Er war der Besitzer des Gasthofes der Weißen Rose in der Heiliggeiststraße in Berlin. Erst in den 1750er Jahren nahm die Künstlerin die zunächst wegen häuslicher Pflichten zurückgestellte Malerei wieder auf, nachdem auch ihr Mann dies bewilligt hatte. Die Datierung des Gemäldes lässt sich nur als Abschrift auf der Rückseite ablesen, es fällt in den Paris-Aufenthalt der Künstlerin. Sie stellt ihren Mann nicht als reputierten Bürger dar, eher der Künstlerbohème nahestehend. Die Geste deutet auf ein ehemals vorhandenes Gegenstück zu ihrem Bildnis.
Erworben 1965 als Stiftung der Allianz-Versicherungs AG Berlin für das Berlin Museum.
Literatur: Kat. Berlin Museum. Märkisches Museum. Gemälde I, 1. Mit einem kritischen Katalog der Gemälde des Berlin Museums. Bearb. von Sabine Beneke und Sybille Gramlich. Berlin 1994, S. 224f. m. Abb. - Ekhart Berckenhagen: Anna Dorothea Therbusch. In: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft 41 (1987), S. 118-160, hier S. 148 (Nr. 117).
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