Rechts sitzt eine Mutter, die, die Hand mit einem Tuch vor der Brust, nur von der Seite sichtbar ist. Sie schaut auf das neben ihr liegende Kind, das, unter eine Decke gehüllt, zu schlafen scheint. Nur der Kopf ist sichtbar und in der Korrespondenz der aus dem dunklen Farbton herausgearbeiteten Gesichter und Gesten besteht die besondere Intensität der Darstellung. Dominik Bartmann hält das Gemälde Arbeiten verwandt, die die Künstlerin 1927/28 auf der Großen Berliner Kunstausstellung zeigte. In neuerer Zeit wird eher an eine frühere Entstehung vor 1902 gedacht, weil persönliche Krankheitserlebnisse im näheren Umfeld sie zur Darstellung anregten.
Altbestand des Märkischen Museums, aus dem Berliner Rathaus überwiesen.
Signiert li. o. eigenhändig "C. Siewert".
Literatur: Stiftung Stadtmuseum Berlin. Gemälde II. Bearb. von Dominik Bartmann. Berlin 2004, Nr. 455 m. Abb. - Kat. Regensburg 2009. Clara Siewert. Zwischen Traum und Wirklichkeit. Ausstellung 22. Juni-14. September 2008 und 2009 im Käthe-Kollwitz-Museum Köln, Regensburg 2008, Nr. 3 m. Abb.
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