Intimes Brustbild nach halblinks, dass die Eleganz und das Selbstbewusstsein der Dargestellten spiegelt. Mit leichter Neigung des Kopfes zum Betrachter ist ihr Blick direkt auf diesen gerichtet. Marie von Bunsen (1860-1914) war die Tochter des liberalen Parlamentariers Georg von Bunsen und dessen englischer Frau Emma, geb. Birkbeck von Keswick. Sie wurde Aquarellistin, Essayistin, Reiseschriftstellerin und Verfasserin außergewöhnlich analytischer Memoiren. In Berlin war sie eine bekannte Salondame, zu deren Sonntagsfrühstück um 1900 auch Harry Graf Kessler oder Alfred Lichtwark vorbeischauten. 1897, als das Bildnis entstand, war sie 37 Jahre alt. Die Künstlerin Anna Jaeger (Pseudonym für Angelica Bihan) (1849-vor 1906), Schülerin der Düsseldorfer Akademie, stammte aus den Rheinlanden, lebte aber seit 1893/94 in Berlin als Porträt- und Genremalerin. Sie war eine Schülerin Franz Skarbinas.
Altbestand des Berlin Museums.
Bezeichnet rückseitig auf dem Keilrahmen "Anna Jaeger / Berlin 1897", außerdem Klebezettel "Bildnis: Marie von Bunsen / Gemälde von Anna Jaeger / Berlin 1897 / aus dem Besitz der Marie von Bunsen."
Literatur: Kat. Berlin Museum. Märkisches Museum. Gemälde I, 1. Mit einem kritischen Katalog der Gemälde des Berlin Museums. Bearb. von Sabine Beneke und Sybille Gramlich. Berlin 1994, S. 152 (unvollständige Angabe der Bezeichnungen).
de
